Pflanzliche Eiweißquellen gewinnen seit einigen Jahren zunehmend an Bedeutung. Viele vollwertige pflanzliche Lebensmittel wie Linsen oder Nüsse enthalten jedoch häufig mehr Kohlenhydrate oder Fette als Proteine. Zudem liegen die Proteine in Pflanzen oft in komplex gebundener Form vor oder weisen nicht alle essentiellen Aminosäuren auf.
Erbsenprotein sticht hier besonders hervor: Es bietet nicht nur einen hohen Proteingehalt, sondern auch eine gute Proteinqualität. Gleichzeitig ist es vielseitig einsetzbar und überzeugt auch im Thema Nachhaltigkeit. Kein Wunder also, dass Erbsenprotein heute eine zentrale Rolle in Proteinpulvern, Riegeln und pflanzlichen Fleischalternativen spielt.
Herstellung
Erbsenprotein wird überwiegend aus gelben Schälerbsen (Pisum sativum L.) gewonnen. Nach der Reinigung und Trocknung der Erbsen erfolgt eine mechanische oder nasschemische Fraktionierung, bei der Stärke, Ballaststoffe und andere Nicht-Protein-Komponenten entfernt werden.
Das resultierende Erbsenproteinisolat enthält in der Regel 80–90 % Protein, während Erbsenproteinkonzentrate einen geringeren Anteil (ca. 50–70 %) aufweisen.1
Die Herstellungsmethoden können die Löslichkeit, Viskosität und Textur des Proteins beeinflussen – wichtige Faktoren für die Weiterverarbeitung in Lebensmitteln.
Zusammensetzung der Aminosäuren
Erbsenprotein liefert alle neun essentiellen Aminosäuren, die für den menschlichen Organismus notwendig sind.
Allerdings variiert das Verhältnis der einzelnen Aminosäuren:
Der Gehalt an Lysin ist vergleichsweise hoch.
Die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein treten in geringerer Menge auf. Sie gelten als “limitierenden Aminosäuren”.
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In Kombination mit den Aminosäuren aus Getreide-, Soja- oder Hanfprodukten ergänzen sich die limitierenden Aminosäuren gegenseitig, wodurch die biologische Wertigkeit deutlich steigt. Auf diese Weise kann die Proteinqualität solcher pflanzlichen Kombinationen mit tierischen Quellen mithalten oder sie sogar übertreffen.
Proteinqualität und -verdaulichkeit
Zur Bewertung der Proteinqualität werden häufig der PDCAAS (Protein Digestibility Corrected Amino Acid Score) oder der neuere DIAAS (Digestible Indispensable Amino Acid Score) herangezogen. Laut aktueller Übersichtsarbeiten2 zu pflanzlichen Proteinen, darunter Erbsenprotein, liegen die PDCAAS-Werte typischerweise zwischen 0,8 und 0,9, was auf eine gute Verdaulichkeit und eine insgesamt hohe biologische Qualität hinweist. Im Vergleich zu tierischen Proteinen (z. B. Molkenprotein mit einem Wert von 1,0) ist Erbsenprotein leicht darunter, liegt jedoch im Bereich anderer pflanzlicher Proteinquellen häufig am oberen Ende der Skala.
Eine Studie3 untersuchte, wie sich Erbsenprotein im Vergleich zu Whey und Placebo auf den Bizeps nach 12 Wochen Krafttraining auswirkt. Alle Teilnehmer bauten Muskeln auf, doch bei denjenigen mit geringer Ausgangskraft wuchs der Bizeps mit Erbsenprotein am stärksten (+20 %), deutlich mehr als mit Placebo (+8,6 %). Whey lag mit +15,6 % dazwischen, ohne signifikanten Unterschied.
Ergebnis der Studie: Erbsenprotein kann eine gute pflanzliche Alternative zu Whey sein, besonders für Einsteiger oder Rückkehrer ins Krafttraining.
Mehr als Proteinbombe
Zusätzlich zu den hochwertigen pflanzlichen Proteinen liefert Erbsenprotein weitere Nährstoffe, darunter:
Eisen in relevanten Mengen, insbesondere in konzentrierter Form (z. B. Isolat)
Magnesium, Zink und Kalium, die natürlicherweise in Erbsen vorkommen
Ballaststoffe und geringe Mengen an mehrfach ungesättigten Fettsäuren
Der genaue Nährstoffgehalt variiert je nach Herstellungsprozess und Konzentrationsgrad.
Nachhaltigkeit
Der Anbau von Erbsen gilt als ökologisch vorteilhaft, da Leguminosen in der Lage sind, atmosphärischen Stickstoff über Knöllchenbakterien im Boden zu fixieren.
Dies reduziert den Bedarf an mineralischem Stickstoffdünger und trägt zur Bodenfruchtbarkeit bei.
Zudem ist der Wasser- und Flächenbedarf im Vergleich zu tierischen Proteinquellen geringer, was Erbsenprotein zu einer interessanten Option im Rahmen nachhaltiger Ernährungssysteme macht.
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Quellen:
1 Parvathy Shanthakumar et al.: “The Current Situation of Pea Protein and Its Application in the Food Industry” (2022), URL: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9412838/
2 Steven R Hertzler et al.: “Plant Proteins: Assessing Their Nutritional Quality and Effects on Health and Physical Function” (2020), URL: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7760812/
3 Nicolas Babault et al.: “Pea proteins oral supplementation promotes muscle thickness gains during resistance training: a double-blind, randomized, Placebo-controlled clinical trial vs. Whey protein” (2015), URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25628520/